Achtung Wildverbiss
Schnee ist schön, hat aber bekanntlich auch seine „Schattenseiten“. Vor allem Hasen und Kaninchen, aber auch Rehe haben derzeit Probleme unter der gut 20 cm hohen Schneedecke Nahrhaftes zu finden. In der Not verbeißen die Wildtiere Äste, Triebe und Rinde von Sträuchern und Bäumen, um so an Nahrung zu gelangen. Gefunden wird diese alternative Kost in Hausgärten, Parks, in der Landschaft und natürlich auch in Baumschulen und im Forst.
Ganz oben auf der Speisekarte steht „Obstiges“, wie Äpfel-, Birnen-, Kirschen- oder Pflaumenbäume. Aber auch Weißdorn in allen Sorten, Goldregen, Magnolien, Blasenstrauch (Colutea arborescens), Tannen, Kiefern und selbst Hainbuchen stehen hoch im Kurs. Es wird vor allem die Terminale (Triebspitze) verbissen und die nahrhafte Rinde von Hasen und Kanin geschält. Die Wunden bieten später pilzlichen Erkrankungen Tür und Tor. Ist die Rinde rund um dem Stamm abgenagt, wird die Wasserführung unterbrochen und der darüber liegende Trieb stirbt im folgenden Frühjahr ab.
Den wirksamsten Schutz vor ungebetenen Gästen bietet eine gute Einfriedigung. Im Fall unserer Baumschule bedeutet dass, gut 10 km Zaun, der knapp 2 m hoch sein muss und bis zu 40 cm tief in das Erdreich eingegraben ist. Im unteren Bereich des Zaunes verwendet man feinmaschiges Drahtgeflecht und im oberen Abschnitt genügt grobes Knotengeflecht. Die Einfriedigung muss kontinuierlich nach Schwachstellen abgelaufen werden, da ein faustgroßes Loch im Zaun genügt, damit ein Kaninchen durchschlüpfen kann. Und merkwürdigerweise wissen die grauen Flitzer genau, wo es Schmackhaftes gibt und wo nicht.
Ist das Wild erst einmal auf der Koppel wird ein Schutz der Gehölze umso schwieriger. Sehr empfindliche Kulturen können extra eingezäunt werden und junge Bäume werden mit Wildschutzspiralen geschützt. Zudem gibt es Vergrämungsmittel die für die Nager übel riechen. Gute Erfolge konnten wir im Sommer mit der Ausbringung von Buttermilch erzielen. Der gärige Geruch hat nicht nur Hase und Co vertrieben ……