Altes Wildobst, neu vermehrt
Wir haben es uns auch zur Aufgabe gemacht, altes Wild- und Kulturobst zu vermehren und zu erhalten. In diesem Jahr können wir die erste größere Menge an Haferschlehen anbieten: Hier ein Kurzportrait:
Die Haferschlehe ist ein sehr altes Wildobst, welches man noch ab und zu in der Landschaft findet. Regional gibt es unterschiedliche Typen, die alle meist aus Prunus domestica ssp. Insititia entstanden sind, sich über die Generationen gehalten haben und lokal andere Namen besitzen. In Schleswig-Holstein sind bspw. die Namen Haferschlehe, Hofschlehe oder Haferpflaume geläufig. Die Haferschlehe besitzt ein glänzendes kleines Blatt und eine glatten rot-grünen Sproß mit verdornten Kurztrieben. Blatt und Trieb haben eine Ähnlichkeit mit denen der Schlehe. Aus den einfachen, weißen Blüten reifen bis zum Spätsommer blauschwarze Beeren heran, die deutlich größer wie normale Schlehen sind. Das Fruchtfleisch ist gelb und relativ saftig. Im Gegensatz zur einfachen Schlehe ist der Geschmack nicht so herb, eher pflaumenartig und der Zuckergehalt deutlich höher. Im Gegensatz zur Schlehe (Prunusspinosa) kann man die Haferschehen schon vor dem Frost ernten, sie sind in der Regel Mitte September reif. Der Geschamck ist säuerlich, wenig herbe und meist gar nicht adstringierend. Haferschlehen werden zum Brennen von Schnaps oder als Marmelade verwendet.
In der Regel entwickelt die Haferschlehe Sträucher von 4 bis 6 m Höhe, die meistens auch Ausläufer treiben. Sie sind vollkommen frosthart und robust. Die Pflanzen aus unserem Sortiment werden allerdings durch Veredlung vermehrt.
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