Cornus mas – ein facettenreiches Wildgehölz
Die Kornelkirsche, Cornus mas, ist unter vielen weiteren Namen, wie z.B. Derlitze oder Herlitze oder Welsch-Kirsche bekannt. Sie begleitet den Menschen seit Urzeiten. So wurden bereits in Wohnsiedlungen der Jungsteinzeit massig Kerne dieser Pflanze gefunden, die auf ihre Bedeutung als Nahrungsmittel weisen.
Obwohl aus dem südlichen Europa stammend und wärmeliebend, ist sie in Deutschland überall anzutreffen und gilt als einheimisch, wobei nicht ganz klar getrennt werden kann, inwieweit die Pflanze verwildert ist oder tatsächlich „selbständig“ wild vorkommt. Sie findet sich in wilden Hecken, Knicks und an Waldrändern. Durch den sehr frühen Blütezeitpunkt (ab Februar) ist sie eine wichtige Bienenweide, der Fruchtbehang im Herbst und Winter ist Nahrungsquelle für die einheimischen Wildtiere und Vögel.
Als altes Kulturgehölz, sie wird nachweislich schon seit dem frühen Mittelalter kultiviert, fanden praktisch alle Teile der Kornelkirsche Verwendung: Das Holz gilt als eines der härtesten Laubhölzer überhaupt und ist so schwer, dass es nicht schwimmt, sondern versinkt. Es wurde überwiegend zur Herstellung von Werkzeugen und für Wagenräder verwendet. Die Früchte wurden für den Verzehr genutzt, roh gegessen, getrocknet als Vitamin C- Lieferanten im Winter genutzt und zu Marmeladen, Likören und Kompotten verarbeitet. Medizinisch wirksam ist die Kornelkirsche vor allem für den Verdauungstrakt, der Unterstützung und Kräftigung durch regelmäßige Einnahme der Früchte erfährt, die auch entzündungshemmend wirken.
In hochherrschaftlichen Gärten wurde sie vielfach angepflanzt, wo sie auch für Formhecken Verwendung fand. Dann geriet die Frucht für die Verwertung eher in Vergessenheit und die Kornelkirsche hatte ihre Bedeutung vornehmlich als Zierstrauch in Gärten, wo sie als Einzelstrauch, kleiner Baum oder in gemischten Blütenhecken eingesetzt wird. Die frühe gelbe Blüte, die noch vor der Forsythie aufbricht, ist ein Hingucker und zusammen mit den ersten Zwiebelblüten malt sie schöne Frühlings-Gartenbilder, die den Betrachter die lange Winterzeit vergessen lassen. Die Kleinwüchsigkeit des Baumes (nur ca. 6-8m im freien Wuchs) und die gute Schnittverträglichkeit machen sie gerade für die modernen kleineren Gärten interessant.
Neben der einfachen Art, wie sie weit verbreitet ist, sind weitere interessante Sorten auf dem Markt. Dabei gibt es Ziersorten, die außer den Vorzügen des ungewöhnliche Blütetermins und des leuchtend roten Fruchtschmuckes im Herbst, auch noch mit panaschierter (weiß-grüner) oder gelber Belaubung das Gartenbild beleben.
Sehr interessant sind aber die neuen Fruchtsorten, die überwiegend aus Bulgarien oder Österreich stammen. Sie sind wie Obstbäume gezogen und nehmen so in kleinen Gärten nur einen geringen Raum ein, dabei sind die Früchte besonders groß, saftig und zahlreich. Sie Verbinden die Schönheit der Pflanze mit dem Nutzwert und liegen voll im Trend. Ist doch gerade die Bedeutung pflanzlicher Inhaltstoffe von Wildfrüchten für die Gesundheit sehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt.
Vor allem auch durch ihre Robustheit und Genügsamkeit an die Bodenverhältnissemacht es die Kornelkirsche Gartenbesitzern leicht, in den Genuss all ihrer Vorzüge zu kommen. Bereits seit einigen Jahren bieten wir 6 verschiedene Fruchtsorten an, darunter mit , Cornus mas `Yellow` eine Besonderheit, die nicht nur besonders große und etwas süßlichere Früchte hervorbringt, sondern auch als gelbfrüchtige Form einen anderen Farbakzent zur Erntezeit setzt.